Gemeinschaft und Inspiration

Ein liebevoll zubereitetes Frühstück, nette Gesellschaft und Lieder am Klavier zum Mitsingen: Gibt es einen schöneren Start ins Wochenende? Das Riehener Frauezmorge ist immer wieder eine gute Gelegenheit, mal nur unter Frauen zu sein, miteinander zu plaudern, neue Bekanntschaften zu knüpfen oder auch einfach nur das gemütliche Zusammensein an einem Vormittag zu geniessen. Organisiert wird es zweimal im Jahr von der Evangelischen Allianz Riehen-Bettingen. Letzten Samstagmorgen war es wieder so weit: 55 Frauen hatten sich im Café Prisma eingefunden und an einem der bereits gedeckten Tische Platz genommen. Das sei eine Besucherzahl, die etwa dem Durchschnitt entspreche, meinten die Organisatorinnen, wobei vor Coronazeiten auch schon einmal die 80er-Marke geknackt worden sei. Nach einer kurzen Begrüssung durch Isabel Rösslein sang Tabitha Bender am Klavier «Herr, wohin sonst?» und wer mochte, durfte mitsingen. Für das gemeinsame Frühstück wurde anschliessend kurz gebetet, dann war auch schon das Büffet eröffnet. Nachdem der Hunger gestillt und das Spannendste erzählt war, konnte man sich auf einen inspirierenden Input freuen, der beim Frauezmorge üblicherweise zum Programm gehört. Dieses Mal war Elisabeth Schirmer die Referentin. Sie erzählte anhand persönlicher Ereignisse in ihrem Leben, wie sie mit Sorgen im Alltag umgeht und wie sie es schafft, egal was kommt, den Mut nicht zu verlieren. «Ich kann nie tiefer fallen als in Gottes Hand», meinte sie überzeugt. Diese Perspektive helfe ihr im Leben generell, aber auch in ganz spezifischen Situationen: zum Beispiel vor einer schwierigen Operation im Jahr 2020. Elisabeth Schirmer versuchte aber auch, ihrem Publikum einen allfälligen «religiösen Stress», den manche verspüren dürften, zu nehmen. «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft», sprach sie dazu einen Vers aus dem Markusevangelium und zeichnete dann ein grosses Herz auf das Flipchart hinter ihr. Mit Sonnenschein, aber auch mit Rissen oder Tränen – wie das eben so ist im Leben. «Auch das darf sein», lächelte die Referentin und ermutigte, zu diesen Wunden zu stehen – oder auch einfach mal wegzuschauen und Danke zu sagen.

Erschienen in der Riehener Zeitung


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